Augenzentrum Pforzheim
In der Mitte der Netzhaut befindet sich die „Makula Lutea“, der gelbe Fleck. Sie besitzt die größte Dichte an Sehzellen und ist hauptsächlich für die Farbwahrnehmung verantwortlich.
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist die Hauptursache einer schleichenden Erblindung bei älteren Menschen. Unbehandelt führt diese zu einer deutlichen Verschlechterung Ihrer Sehkraft. Das Erkennen von Gesichtern und das Lesen sind nicht mehr möglich, Linien erscheinen krumm.
Man unterscheidet die trockene und die feuchte Makuladegeneration (trockene AMD und feuchte AMD). Bei der trockenen AMD kommt es durch Ablagerung von Abfallprodukten unter der Netzhaut zur Entstehung sogenannter Drusen. Diese Drusen sind für den Augenarzt bei einer Untersuchung sichtbar und können mittels einer optischen Kohärenztomographie (OCT) dargestellt und vermessen werden. Einerseits kann der Verlauf der Erkrankung damit präzise beurteilt werden, andererseits wird der Übergang der trockenen AMD in die feuchte AMD frühzeitig entdeckt und kann entsprechend behandelt werden. Die Untersuchungsmöglichkeit der Makula mittels OCT hat die Darstellung und die Behandlung der Makulaerkrankungen in den letzten Jahren revolutioniert. Die OCT-Untersuchung ist ohne jegliche Belastung für das Auge und kann jederzeit auch mit enger Pupille wiederholt werden. Leider wird diese Untersuchung als Vorsorgeleistung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Als weitere Untersuchungsmöglichkeiten eignen sich auch eine Fundusfotographie und die Messung der makulären Pigmentdichte (MPD). Eine wichtige Rolle spielt in der Vorsorge das Amslergitter (Abbildung siehe unten). Die AMD Patienten sollen regelmäßig damit ihre Augen testen. Ein solches Gitter bekommen Sie in unserer Praxis während eines Untersuchungstermins mit der Anleitung zur Selbstkontrolle.
Patienten, die unter der feuchten Form der Makuladegeneration leiden, bekommen in unserer Netzhautsprechstunde nicht nur die modernste Diagnostik wie die optische Kohärenztomographie (SD-OCT) und die Fluoreszenzangiographie (FAG/FLA), sondern werden auch der speziellen Therapie zugeführt. Die Therapie der feuchten Makuladegeneration besteht in der Injektion von anti-VEGF-Substanzen in den Glaskörper. Die Injektionen in den Glaskörper, intravitreale operative Medikamenteneingaben (IVOM), werden zunächst drei Mal alle 4 Wochen durchgeführt. Nach drei Monaten kontrollieren wir, ob der gewünschte Erfolg eingetreten ist, oder ob eine weitere Injektion erfolgen soll. Die Entscheidung für oder gegen Therapie wird stets zusammen mit Ihnen nach ausführlicher Untersuchung und Beratung durchgeführt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Risikofaktor Rauchen
Eine im März 2005 von der AMD Alliance International in Auftrag gegebene Umfrage zeigte, dass nur ca. 50% der Befragten in Deutschland wussten, dass das Rauchen ein Risikofaktor für die altersbedingte Makuladegeneration ist. Bis dato ist das Rauchen der einzige wissenschaftlich erwiesene Risikofaktor, welcher beeinflussbar ist. Besonders starke und langjährige Raucher haben ein mindestens doppelt so hohes Risiko an AMD zu erkranken, wie Nichtraucher.
Außerdem ist es wichtig, das Rauchen aufzugeben und eine vitaminreiche Nahrung zu sich zu nehmen. Bei Patienten mit einem hohen Risiko einer AMD Erkrankung kann eine Substitution von Vitaminen durch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein.